Interview: 32 C: 1 Baby, 1 Mord & 1 perfekter Mann
Wovon handelt ihr zweites Buch?
32 Grad ist die Fortsetzung und eigentlich auch das Ende meines ersten Buches, in dem Susa, Andrea, Barbara und Claudia die Hauptrollen spielten. Wie alles weitergeht, sieht der Leser jetzt mit den Augen Susas. Sie ist meine neue Hauptperson, ihr Leben, ihre Probleme und vor allem ihre Abenteuer stehen jetzt im Mittelpunkt. Susa hat sich von Martin scheiden lassen und ist mit Kind und Kegel nach Südfrankreich gezogen. Sie trifft zufällig ihre grosse Liebe Max wieder, lernt einen wirklich perfekten Mann kennen, erlebt grandiosen Sex mit einem Franzosen und muss sich letztendlich zwischen mehreren Männern und Wohnorten entscheiden. Mit ihren Freundinnen und ihrer Schwester wird Susa dann noch völlig unerwartet in einen brutalen Mordfall verwickelt. 32 Grad ist ein Cocktail aus Liebe, gefährlichen Verstrickungen, Sex und einem gewaltigen Schuß Crime.

Was unterscheidet Ihre beiden Bücher?
Dieses Mal schreibe ich alles aus der Sicht einer Zentralfigur: „Susa“. Die verschiedenen Handlungsstränge werden aus einer Perspektive gesehen – ich finde, dass das Erzähltempo dadurch noch höher wird. Darüberhinaus geht 32 Grad ein kleines Stück weiter als die Beziehungsquerelen in der gängige Chick-Lit: Der Krimi-Anteil ist relativ hoch. Das bedeutete für mich auch, dass ich mir im Vorfeld eine Obduktion angeschaut und einem Toxikologen und einem befreundeten Kommissar Löcher in den Bauch gefragt habe. Außerdem gibt es in 32 Grad auf vielfachen Wunsch einige Sexszenen und eine wirklich hilarische Latexszene.

Warum jetzt nun doch Sex?
Gordon hat sich beschwert (haha). Nein, es passt wirklich gut in die Geschichte und das ist mir wichtig. Sexszenen müssen eine Bedeutung für die Handlung haben und Situationen oder Entscheidungen auslösen oder verdeutlichen. Und das ist bei 32 Grad absolut der Fall. Sex spielt in Susas Lebensphase jetzt eine weitaus größere Rolle.

Die Fortsetzung, also 32 Grad, erscheint genau ein Jahr später. Wann und wie haben sie geschrieben?
Ich habe vergangenes Jahr September angefangen und genauso wie beim ersten Buch nachts, an Wochenenden, im Urlaub - schlichtweg in jeder freien Minute geschrieben. Nach dem Tod meiner Mutter Anfang April, konnte ich wochenlang nicht mehr zurück in die Geschichte finden, habe mich dann aber zusammenreissen können, um die letzten Kapitel zu schreiben. Allerdings habe ich meinem Mann und meiner Tochter versprochen, die nächsten Urlaube nicht wieder vor dem Computer zu verbringen. Das heißt, dass ich für das nächste Buch garantiert mehr als nur acht Monate brauchen werde.

Wird es noch einen dritten Teil geben?
Nein, die Geschichte von Susa, Andrea, Barbara und Claudia ist jetzt wirklich abgeschlossen, auch wenn man sich noch -zig Fortsetzungsmöglichkeiten ausdenken könnte. Es ist ein bisschen wie bei einer Fernsehserie: man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist und nicht, wenn die Figuren völlig ausgemolken sind. Mein nächstes Buch wird also neue Hauptfiguren haben.

Ist es ihnen schwergefallen sich jetzt von ihren Figuren zu verabschieden?
Vielleicht ein bisschen, aber die Geschichte hat das oder vielmehr ein richtiges Ende bekommen. Dadurch konnte ich die Bücher für mich ganz persönlich abschliessen.Ich freue mich schon darauf, mir wieder neue Figuren und ihr Leben auszudenken.

Warum der Titel 32 Grad?
32 Grad ist die Durchschnittstemperatur in den Sommermonaten in Südfrankreich und passt zum Titel des ersten Buches, oder?

Die Sex- und Latexszenen klingen ziemlich lebensecht – basieren sie auf eigenen Erfahrungen?
Ich kann ja jetzt schlecht nein antworten. Zum Teil greife ich auf den ein oder anderen Selbstversuch zurück, zum Teil ist es auch blühende Fantasie oder gut zugehört bei Freundinnen. Was was ist, verrate ich nicht. Meine Quellen auch nicht, übrigens.

Haben Sie Ihr zweites Buch direkt in Holländisch geschrieben?
Nein, wieder in meiner Muttersprache Deutsch. Ich würde sonst zu viel Zeit beim Nachdenken über die richtige Formulierung und korrekte Schreibweise verlieren. So richtig aus der Feder rutscht es mir auf Deutsch – ich helfe dann lieber mit, um bei der Übersetzung die richtigen Ausdrücke und Redewendungen zu finden. Holländisch und Deutsch sind zu verschieden, als dass man wörtlich übersetzen könnte.

Welchen Erfolg hatte 38,5? Wohin verkauft? Sind sie zufrieden?
Ja, natürlich bin ich zufrieden. Schließlich ist 38 ½ mein erstes Buch, ich war ein kompletter No-Name in der Branche. Es ist offiziell ein Bestseller geworden und wird im August/September 08 in Russland veröffentlicht – davon kann man doch eigentlich nur träumen als Newcomer. Mit ein bisschen Glück einigt sich meine Agentin jetzt auch mit einem deutschen Verlag. Das würde mich besonders freuen.